Narrative Expositionstherapie (NET)
Die Narrative Expositionstherapie (NET) ist ein evidenzbasiertes Kurzzeitverfahren für mehrfach traumatisierte Überlebende von organisierter, sexueller und häuslicher Gewalt sowie von Kriegen und Naturkatastrophen. Die Behandlung von Kindern (KIDNET) unterliegt denselben Prinzipien und Vorgehensweisen wie die Erwachsenentherapie, allerdings erweitert um kindgerechte Elemente der Intervention.
Die NET basiert auf neurospychologischen Modellen von Trauma und Gedächtnis und auf der „Testimony Therapy“ (entwickelt von Lira und Weinstein in Chile) in Kombination mit kognitiv-behavioralen Expositionstechniken. Zeugen von schweren Menschenrechtsverstößen können im Rahmen der Therapie ihre traumatischen Erfahrungen berichten und verarbeiten. Mit Unterstützung des Therapeuten können sie ihre autobiografischen Erinnerungen dieser Ereignisse wiederherstellen. Auf diese Weise werden fragmentierte Erinnerungen in eine koherente narrative Struktur eingebettet. Diese Vorgehensweise ermöglicht die Verarbeitung von schmerzvollen Emotionen und die Konstruktion klarer Kontingenzen von gefährlichen und sicheren Bedingungen. Wenn die/der Überlebende einverstanden ist, können die Dokumente, die im Verlauf der Therapie entstehen, direkt für die Verfolgung oder Öffentlichmachung der Menschenrechtsverletzungen genutzt werden.
Für mehr Informationen zur Vorgehensweise der NET in englischer Sprache klicken Sie hier oder folgen Sie diesem Link.
NET Manual
Die vollständige Beschreibung der NET Vorgehensweise finden Sie im NET Manual:
Schauer, M., Neuner, F., Elbert T. (2011). Narrative Exposure Therapy: A short Term Treatment For Traumatic Stress Disorders (2nd edition). Cambridge, MA: Hogrefe Publishing
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Das Manual wurde bisher in folgende weitere Sprachen übersetzt: Französisch, Italienisch, Japanisch, Koreanisch, Niederländisch, Farsi und Slowakisch.
Eine Auflistung bisheriger Veröffentlichungen zur NET finden Sie unter diesem Link.